Sie ist eine schwere neurologische Erkrankung und äußert sich durch pulsierend-pochende starke Kopfschmerzen (Migräneattacken) – vorwiegend im Bereich der Stirn, Schläfen und Augen. Häufig tritt der Schmerz an einer Kopfseite auf und kann sich bei körperlicher Aktivität verstärken. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit können eine Migräneattacke begleiten. Eine Migräne kann zwischen 4 und 72 Studen andauern. 01
Kommen vor dem Ausbruch einer Migräne zusätzlich neurologische Störungen hinzu, wie z. B. Sehstörungen (Flimmersehen oder Gesichtsfelddefekte), handelt es sich um eine Migräne mit Aura. Eine vorangegangene Aura, die auch durch einseitige Gefühlsstörungen oder Lähmungen, Sprachstörungen oder eine Kombination dieser Störungen begleitet wird, kann bis zu einer Stunde anhalten. Eine Aura, die bei ca. 10-15 % 02 der Betroffen auftritt, tritt jedoch nicht zwingend vor jeder Mirgräneattacke auf. 03
Die episodische Migräne tritt in unregelmäßigen Abständen auf und ist durch migräne-typische Kopfschmerzen an bis zu 14 Tagen im Monat gekennzeichnet.
Treten die migräneartigen Kopfschmerzen an 15 oder mehr Tagen im Monat auf, die länger als 4 Stunden andauern und mindestens über die letzten 3 Monate bestehen, spricht man von einer chronischen Migräne. Häufig lag zuvor eine episodische Form vor, die über Jahre zunehmend häufiger auftrat und dessen Attacken länger und stärker wurden
Die komplexen Abläufe, die zu einer Migräneattacke führen, sind bis heute nicht in alle
Einzelheiten geklärt.
Mediziner gehen jedoch davon aus, dass es im Hirnstamm - der Verbindung zwischen
Rückenmark und Großhirn – Regionen gibt, die bei einer Migräneattacke durch schmerzvermittelnde
Nervenbotenstoffe aktiviert werden. Dadurch soll es zu Entzündungen und Aufweitungen von
Blutgefäßen kommen, die für die migränetypischen Kopfschmerzen verantwortlich gemacht
werden. In jüngster Zeit gerät der entzündungsfördernde Botenstoff CGRP zunehmend in den Fokus
der Migräneforschung.
Kommt es zu einer Migräneattacke, setzt der Körper vermehrt CGRP (Calicitonin Gene-Related
Peptide) frei, unter anderem aus Fasern des Trigeminus. Diese Ausschüttung scheint die Sensibilität
der Nerven entlang bestimmter Blutgefäße zu verändern, arterielle Blutgefäße im Gehirn stark
zu erweitern und auch Entzündungsreaktionen auszulösen.
Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Online publiziert unter: http://www.ihs-headache.org/binary_data/3245_ichd-3-cephalalgia-2018issue-1.pdf (zuletzt aufgerufen: September 2018)
Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft. Migräne. Online publiziert unter: http://www.dmkg.de/patienten/ antworten-auf-die-wichtigsten-fragen-rund-um-den-kopfschmerz-onlinebroschuere/online_broschuere_migraene.html (zuletzt aufgerufen: September 2018)