Die Diagnose Krebs ist für Betroffene immer ein Schock und mit vielen Ängsten verbunden. Auch wenn nicht jeder Krebs in jedem Stadium geheilt werden kann, steht heutzutage eine Vielzahl effektiver Therapieoptionen bereit, mit denen dieser Diagnose begegnet werden kann.
Zu den häufigsten Krebsarten in Österreich zählen bei erwachsenen Frauen Brustkrebs und bei erwachsenen Männern Prostatakrebs sowie bei beiden Geschlechtern Lungenkrebs und Darmkrebs. Kinder erkranken besonders häufig an Leukämie. Insgesamt sind derzeit rund 300 Krebsarten bekannt. Da diese großen Unterschiede in Entstehung, Symptomatik und Krankheitsverlauf aufweisen, sind allgemeine Aussagen zur Krebstherapie und deren Heilungschancen nicht möglich. Zu den häufigsten Therapieformen gehören heute die operativen Verfahren, die Bestrahlung, die Chemotherapie und die Therapie mit Antikörpern, sog. zielgerichteten Therapien oder Hormonen.
Ist unser Körper gesund, wird das Zellgewebe aus denen die Organe bestehen gleichmäßig durch Zellteilung gebildet und regeneriert. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen der Neubildung und dem Absterben alter Zellen. In der Fachsprache nennt man diesen Zustand auch Homöostase. Bei einer Krebserkrankung gerät dieses Gleichgewicht außer Kontrolle, da sich bestimmte Abschnitte der bei der Zellteilung weitergegebenen Erbsubstanz (Gene) so verändert haben, dass der natürliche „Selbstmordmechanismus“ (Apoptose) einer Zelle ausgeschaltet wird. Die so entstehenden Krebszellen haben nahezu eine unbegrenzte Lebenserwartung und teilen sich ungehemmt immer weiter. Dabei entstehen Gewebeansammlungen (Tumor), die auch benachbartes Gewebe befallen und Ableger (Metastasen) in anderen Organen oder Körperregionen bilden können.
Eine Krebstherapie hängt immer von der Tumorart ab; d.h. der Therapieverlauf unterscheidet sich von Patient zu Patient.
Entscheidend für die Therapiewahl ist dabei meist die Frage, ob es sich um einen isolierten Tumor handelt oder ob sich bereits Metastasen, also weitere Tumore in anderen Körperregionen gebildet haben. Entsprechend werden die ersten Behandlungsschritte gesetzt. Neben der operative n Entfernung des Tumors stehen weitere Therapieoptionen wie Bestrahlung des betroffenen Gewebes, Chemotherapie, Hormontherapie oder eine Therapie mit Antikörpern, zielgerichtete Krebstherapien, etc. zur Verfügung.
Nicht jeder Tumor verursacht Schmerzen. In den Frühphasen sind die meisten Tumore oft völlig symptomfrei. Andererseits gibt es auch Tumore, die bereits in frühen Stadien heftige Schmerzen auslösen. Der Schmerz muss also nicht zwangsläufig auf das Stadium der Erkrankung hinweisen. Hinzu kommt, dass auch die Behandlung des Krebses (zum Beispiel Chemotherapie und/oder Bestrahlung) trotz einer guten Begleitmedikation schmerzhaft sein kann.
Die durch eine Krebserkrankung entstehenden Schmerzen können vielfältige Formen annehmen. Sie betreffen sowohl Knochen als auch weiches Gewebe, sie sind pochend oder dumpf, von Dauer, schleichend oder plötzlich auftretend. Sie verschwinden binnen Minuten wieder oder können über Stunden anhalten. Jeder Patient weist individuelle Symptome auf. Mit einer auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten angepassten Schmerztherapie können jedoch nahezu 90 Prozent aller Schmerztypen behandelt werden.
Das Ziel der Schmerztherapie ist die Behandlung der körperlichen Beschwerden, und zwar möglichst ohne belastende Nebenwirkungen wie zum Beispiel Müdigkeit. Die betroffene Person soll sich so aktiv wie möglich ihrer Umwelt zuwenden können. Die medikamentöse Tumorschmerztherapie kann in Form von Tabletten, Tropfen, Zäpfchen, Schmerzpflastern, Spritzen oder Schmerzpumpen verabreicht werden.
Neben den so genannten kontrollierten Dauerschmerzen leiden viele Patienten auch unter heftigen Schmerzspitzen, genannt Durchbruchschmerzen. Hierbei handelt es sich um kurze, heftige Schmerzattacken, die auftreten, obwohl die Patienten bereits eine Schmerz-Basistherapie erhalten. Hier stehen - zusätzlich zu den therapeutischen Maßnahmen gegen den Dauerschmerz - extrem rasch über die Schleimhaut von Mund und/oder Nase wirkende Opioide zur Verfügung, die der Arzt bei Bedarf verschreiben kann. Sie wirken nur sehr kurz und decken somit die Zeitperiode der Schmerzspitzen gut ab.